Wie viel

Wie viel Vertrauen du brauchst um raus auf die Straße zu gehen
Und unvermeidlich gefährlicherweise Menschen zu sehen.

Wie viel Vertrauen du brauchst um nicht zu sehen,
dass sie nicht alle hinter dir stehen.

Wie viel Vertrauen du brauchst um fälschlicherweise zu sehen,
Liebe würde nie enden und Hass schnell vergehen.

Wie viel Erfahrung du brauchst um zu verstehen,
dass Menschen deinen Erfolg nicht gern sehen.

Das Allerbeste ist, wenn ein kleines Kind dir sagt, dass du schön bist.

Eine Woche.

Eine Woche Schule habe ich seit den Winterferien hinter mir und ich fühle mich wie ein gestresster Burn-Out-Patient, der seit 3 Jahren keinen Tag Urlaub hatte.
Ich fange an, daran zu zweifeln, dass das System "Schule" das richtige ist.
"Schule ist wichtig fürs Leben! Dort lernst du alles, was du fürs Leben brauchst!"
Gut, es lässt sich nicht abstreiten, dass ich um über die Runden zu kommen lesen und schreiben können muss, sowie grundlegende Mathematik und grundlegende Englisch-Kenntnisse.
Das ist das, was ich wirklich für mein Leben brauche, was ich in der Schule lerne.
ABER!
Wozu muss ich von einer Funktion einen Graphen ablesen können? Wozu den Sinus eines Winkels in einem rechtwinkligen Dreieck errechnen können, geschweigedenn wissen, was ein Sinus-Kurve überhaupt ist (ich weiß es nicht)?
Wozu muss ich Gedichte von Dichtern, die vor 500 Jahren gelebt haben, analysieren können?
Wozu muss ich wissen, was "Greenpeace-Aktivist" auf Englisch heißt?
Wozu muss ich wissen, wieviele Einwohner Pakistan hat?
Wozu muss ich wissen, wie eine Biomembran aufgebaut ist?
Wozu, liebe Lehrer? Schuldirektoren? Bildungsminister? Regierung? WOZU?
Und der unnötige Schulstoff ist nicht das einzige, was mich an der Schule zweifeln lässt.
In meiner Stadt gibt es nach meinen Informationen kein Gymnasium mehr, dass nicht von "G8" Gebrauch macht, also statt uns Schülern 13 Jahre Zeit zum sogenannten "Lernen" zu geben, alles Wissen in 12 Jahren in uns reinprügelt. So kommt es, dass ich an manchen Tagen um 7:30 morgens aus dem Haus gehe und um 7:30 abends wieder zu Hause ankomme. Yeey! Das ist doch ein Leben, oder?
Ach, und anstatt uns dann noch die gefühlten zwei Stunden Freizeit am Tag zu lassen, gibt es dann natürlich noch Hausaufgaben, Projektarbeiten, Klausuren, Arbeiten und Tests,  und die Aufgaben, die wir machen müssen, wenn wegen der tollen Organisation an unserer Schule mal eine Stunde ausfällt, an denen wir dann durchschnittlich bis um 23 Uhr bis 23:30 sitzen.
Und dann beschweren sich die Lehrer, wenn a) keiner mehr die Hausaufgaben macht und b)keiner mehr im Unterricht aufpasst, weil er sich letzte Nacht anstatt mit Schlaf mit Logarithmen und Graphen beschäftigt hat.
Gibt es jemanden, dem das Spaß macht?
Gibt es jemanden, der versteht, warum Schule so grausam sein muss?
Gibt es jemanden, der Schule inzwischen nicht hasst?
Ist es das wirklich wert?
Meldet euch doch in diesem Fall bitte bei mir und erklärt mir eure Sicht.

Da man leider Gottes nicht alleine auf eine Schule geht, gibt es da noch genug andere Probleme, auch ohne den Unterricht.
Hier ist man die meiste Zeit mit seinen Altersgenossen in direktem Kontakt.
Natürlich findet man hier Freunde oder sogar die eine oder andere Liebe.
Aber dennoch bleibt die Tatsache nicht ausgeschlossen, wie grausam Kinder und Jugendliche sein können.
Test verhauen. Du bist dumm! Test bestanden. Du bist ein Streber! Du trägst preisgünstige Kleidung. Du kannst dir nix leisten! Du trägst Marken-Klamotten. Du bist verwöhnt und eine Bonze! Du kiffst. Du bist ein Scheiß-Kiffer! Du kiffst nicht. Du bist eine Pussy! Du schminkst dich. Du bist billig! Du schminkst dich nicht. Du bist hässlich! Du ziehst dich freizügig an. Du bist eine Schlampe! Du bedeckst mit deiner Kleidung den größten Teil deines Körpers und zeigst nur wenig Haut. Du bist verklemmt!
Mobbing.
Außenseiter.
Verzweiflung.
Angst.
Cool sein.
Nicht cool sein.
Freunde.
Keine Freunde.
Traurigkeit.
Depression…
Auch, wenn du an deiner Schule kein Mobbing bemerkst, auch wenn immer dagegen gekämpft wird, auch, wenn alle sagen, dass sie gegen Mobbing sind, es ist immer noch da. Und es wird nicht aufhören. Du weißt ganz genau, dass auch du nicht dazwischen gehen würdest. So ist der Mensch. Das ist okay. Es ist nicht deine Schuld.
Natürlich findet man hier Freunde oder sogar die eine oder andere Liebe. Aber ein Freund, der wirklich ein Freund ist, dem wärst du auch ohne die Schule begegnet. Was zusammen gehört, kommt zusammen. Mit oder ohne Schicksal.
Natürlich findet man hier Freunde oder sogar die eine oder andere Liebe.
Aber ist es das wirklich wert?
Welches Ziel hat die Schule?
Auf welches Leben bereitet die Schule vor?

Mit Verachtung
Vanilla Pie


P.S.:
Jetzt kommt mir nicht mit "Die armen armen Kinder in Afrika würden sich so freuen, wenn sie zur Schule gehen könnten und du trittst deine eigene Bildung mit Füßen!"
Ich trete meine Bildung nicht mit Füßen. Ich trete ihre Nebenwirkungen. Nebenwirkungen, die in Entwicklungsländern nicht auftreten würden.
Dort wissen die Kinder die Schule zu schätzen, weil kein vollkommen überflüssiger Stoff gelehrt wird, weil die Schulen kleiner sind, weil niemand ausgegrenzt wird, weil er kein Geld hat. Einfach weil niemand dort Geld hat.

Bad Day

Daniel Powter im Radio sagt mir, ich hätte einen "Bad Day".
Ich lache, denn es scheint eine "Bad Week", ein "Bad Month" oder ein "Bad Life" zu sein.

Neue Liebe…metaphorisch gesehen

2013. Ich verlasse nur ein sinkendes Schiff. Ich beende nur eine Hass-Beziehung. In jedem neuen Jahr ist es wie eine Beziehung.
In manchen Jahren geht man als Freunde auseinander, in manchen Jahren redet man nie wieder miteinander.
Ich habe mich mit 2013 so zerstritten, dass wir uns wohl nie wieder in die Augen werden sehen können.
Ich habe eine neue Liebe. 2014. Niemand weiß, wie sie ausgehen wird, aber wir werden sicher auseinander gehen. So viel steht fest.
Wir werden solange zusammen bleiben, bis jemand anders kommt. Ob wir uns noch lieben oder ob wir uns schon lange hassen.